Projekt 7: Sanierung Mauerwerk Turm

Nächstes Projekt zum Erhalt der Rellinger Kirche: Sanierung Mauerwerk Turm

 

In Kürze hier: weitere Informationen.

  

 

Beginn: 2020

Ende: 2020

 

Unterstützung des Fördervereins:

40.000 €

 

Die Kirche in Rellingen ist ab 1986 umfassend saniert worden. Zuletzt wurden 2013 – 2014 die Gauben instand gesetzt und im Dachtragwerk erfolgte eine Sanierung der mit ‚Echtem Hausschwamm‘ befallenen Gebinde. Als letzter größerer Bauabschnitt steht nun die Sanierung des Turmschaftmauerwerks aus.

 

Sanierungskonzept

Die gesamte Fassade des Turmschaftes Bedarf einer Instandsetzung. Dabei gilt es die erforderlichen Maßnahmen sorgsam abzuwägen, da jeder Eingriff auch einen zusätzlichen Verlust an historischer Bausubstanz bedeuten kann. Es werden nur die Instandsetzungsarbeiten durchgeführt, die dafür Sorge tragen, dass in einem Zeitfenster von ca. 50 Jahren keine erneuten Maßnahmen am Turmschaftmauerwerk erforderlich sind. Das Sanierungskonzept benennt die grundsätzlich erforderlichen Instandsetzungsarbeiten am Mauerwerk. Nach Stellung der Gerüste muss die Fassade im Detail auf Schäden durchgesehen werden. Erst dann kann in Abstimmung mit den Fachbehörden der Umfang der erforderlichen Reparaturmaßnahmen am Mauerwerk genauer festgelegt werden. Bei früheren Sanierungsmaßnahmen erfolgten Instandsetzungen mit Steinersatzmörteln. Sind diese tragfähig und zeigen keine Hohllagen oder Abrisse, bleiben diese erhalten, auch wenn sie gestalterisch eher problematisch sind. Steinergänzungen, die in Format, Farbe oder Oberflächenstruktur nicht zum umliegenden Bestand passen, werden ebenso belassen. Es sei denn diese sind bereits wieder verwittert. Das gesamte Mauerwerk des Turmes ist über viele Generationen immer wieder saniert worden und zeigt ein buntes Bild an heterogenem Ziegelmaterial.

Bei früheren Sanierungsmaßnahmen erfolgten Verfugungen mit zu harten Reparaturmörteln. Diese verursachen Gefügeschäden im Ziegel. Diese Verfugungen müssen im Zuge der geplanten Maßnahme vollständig entfernt werden und durch Mörtel ersetzt werden, die in Ihrer Härte zum Bestandziegel passen. Die gesamte Verfugung des Mauerwerks wird durchgesehen und zurück gewitterte Fugen mindestens 2cm tief ausgestemmt und mit einem Kalkmörtel, der in seiner Farbe zum Bestand passt, neu verfugt. Stärker zurück gewitterte Ziegel werden einen halben Stein tief ausgestemmt und durch passende Nachbrände ersetzt. Für die Sanierungsmaßnahme müssen Ziegel in unterschiedlichen Formaten nachgebrannt werden. An den Pfeilern ist der vordere Bereich des Mauerwerks abgerissen. Die Risse müssen sorgfältig durchgearbeitet werden und gerissenen Ziegel ersetzt werden. Zusätzlich halten wir es für sinnvoll Nadeln zu setzen zur Überbrückung der Risse. Hierfür sind im Detail Abstimmungen mit dem Tragwerksplaner und den Fachbehörden erforderlich. Das Pfeilermauerwerk ist mit Hohlziegeln aus Ton abgedeckt, die im Reduktionsbrand gerfertigt sind und dadurch ihre dunkle fast schwarze Farbe erhalten haben. Die Abdeckungen müssen erneuert werden, da einzelne Ziegel soweit geschädigt sind und Fehlstellen aufweisen, das Feuchtigkeit in die Pfeiler eindringen kann. Alle Maueranker müssen freigelegt werden und auf Korrosion untersucht werden. An einem Anker kann man bereits deutlich einen vertikalen Riss im Mauerwerk sehen, der auf Korrosionsdruck hinweist.